Eine Aktivität mit 100 Varianten, in die du Mathe hinein schmuggelst. Sie ist super geeignet, Mathe ganz allmählich ins Leben deines Kindes zu bringen. Auch wenn du selber Mathe nicht magst, ist dieses Spiel für dich und dein Kind perfekt.
Die mathematische Variante von Ich seh’, was du nicht siehst
Meistens spielen wir das altbekannte Spiel so:
Spieler 1: Ich seh’, was du nicht siehst, und es ist gelb!
Spieler 2: Ist es der Ball?
Spieler 1: Ja!
⇒ Soweit so gut, aber aus diesem Spiel können wir noch viel mehr heraus holen!
So bringst du Mathe ins Spiel “Ich seh’, was du nicht siehst”
Bringe bei “Ich seh’, …” diese Themen ins Spiel:
Sprich über die Anzahl:
Letztlich geht es bei Mathe sehr oft um Mengen: Wir zählen sie zusammen, teilen sie auf oder vervielfachen sie.
Tue genau das auch hier:
Ich seh’, was du nicht siehst,
und es hat davon 5 (auf 1 Blick erkennen oder zählen)
es hat mehr als 2 (mehr und weniger unterscheiden)
es hat weniger als Pferde abgebildet sind (vergleichen)
Sprich über die Form:
Auch Kleinkinder und Vorschulkinder können schon ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie sich geometrische Formen und Körper unterscheiden.
Ich seh’, was du nicht siehst,
und es ist eine Kugel, ein Dreieck, ein Quadrat (Körper und Formen)
es hat 4 Seiten (Eigenschaften, Details, Begriffe)
8 Ecken
Es gibt keinen Grund, Hemmungen zu haben, von einer Pyramide oder einem Quadrat zu sprechen! Schliesslich scheut auch kein 4-jähriger Dinosaurier Experte vor Namen wie Branchiosaurus brancai zurück!
Aber genau wie bei den Dinos, kannst du auch bei den geometrischen Körpern auf die Eigenschaften und Unterschiede zu sprechen kommen.
(Pssst: hier kannst du die geometrischen Begriffe spicken 😉)
Sprich über die Größe:
Größe ist vor allem etwas Relatives! Der Hund ist zwar größer als die Katze, er ist aber kleiner als die Kuh. Und ist die Schlange nun größer, länger oder dicker als ein Schwein?
Ihr dürft hier endlos philosophieren, denn wichtiger als eine Antwort ist das Beobachten und Diskutieren.
Ich seh’, was du nicht siehst,
und es ist grösser als ein Stuhl
kürzer als ein Fahrrad
dünner als ein Finger
Sprich über die Position:
Für ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen muss dein Kind viele Gelegenheiten erhalten, Beobachtungen zu machen und selber zu experimentieren.
Ich seh’, was du nicht siehst,
und es liegt unter einer Bank
steht vor dir
hinter Laura, neben einem Hündchen, auf einem Dach, in einer Schachtel
zwischen dem Haus und dem Baum
Sprich über Kategorien:
Um Gegenstände in Kategorien einteilen zu können, muss man erst mal Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahrnehmen können. Nutze die vielen Gelegenheiten, die ihr dazu im Alltag antrefft! Vergiss es auch nicht, wenn ihr ein Bilderbuch anschaut!
Man kann nach verschiedenen Kriterien sortieren (Farbe, Form, Größe, Material, Zweck…)
Ich seh’, was du nicht siehst,
und es ist ein Fahrzeug / ein Gemüse / ein Kleidungsstück
und es ist rot / gestreift / einfarbig
und es ist aus Stein / aus Plastik / aus Papier
und es ist kleiner als ein Fingerhut / größer als ein Buch / dünner als ein Finger
Sprich über Zahlen:
Es ist schon eine ziemliche Leistung, diese abstrakten Kringel, die Ziffern bilden, von Buchstaben-Kringeln zu unterscheiden!
Ich seh’, was du nicht siehst,
und es ist eine Zahl, die Autofahrer beachten müssen
eine Distanz
eine Zeit
ein Preis
Du kannst das Spiel „Ich seh‘, was du nicht siehst“ überall spielen:
Beim Warten auf den Bus, im Kinderzimmer, bei den Großeltern, beim Anschauen eines Bilderbuches/Wimmelbuches, auf einem Spaziergang…
Und wenn du (wie ich) Bücher liebst, dann gibt es sogar das!
Ich hoffe, ich konnte dir einige Ideen geben, wie du dieses Spiel mathematisch pimpen kannst!
So machst du diese Aktivität einfacher für kleinere Kinder:
Für kleinere Kinder musst du die Information noch deutlicher herausschälen.
Du sagst also nicht nur „…und es ist größer als ein Haus“, sondern z.B. „…und es ist riesengroß, größer als dieses weiße Haus und noch höher als die Straßenlampe“
Kategorien sind für kleine Kinder oft noch schwierig zu erfassen.
Einfacher ist es, wenn du nicht gleich die Kategorie (Besteck, Kleidungsstück, Fahrzeug etc.) erwähnst.
Beschreibe sie stattdessen:
Wenn wir essen, haben wir das auf dem Tisch; es ist nicht ein Teller, gehört aber zu den Bestecken wie ein Messer.
Du findest das auch in deinem Schrank, es ist ein Kleidungsstück, aber keine Hose.
Erwachsene Menschen dürfen damit fahren, es ist ein Fahrzeug mit 4 Rädern.
So machst du diese Aktivität schwieriger für ältere Kinder:
Dein Kind darf nicht mit der möglichen Antwort herausplatzen, sondern muss mit zusätzlichen Fragen die Auswahl einschränken: „Ist es dünner als ein Finger? Ist es dicker als eine Stricknadel?“ Es darf 5 allgemeine Fragen stellen, aber nur 1 mit der Lösung „Ist es ein Bleistift?“
Es muss sich mehrere Informationen merken „Es ist ein Möbelstück, es hat keine Beine“
Du kannst dein Kind in Mathe fördern, ohne dass du mit ihm rechnen musst!
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