Wenn du meinen Blog schon etwas kennst, weißt du, dass ich von kleinen, regelmäßigen Aktivitäten mit Kindern überzeugt bin. Nun ist es überhaupt nicht so, dass diese immer reibungslos verlaufen. Was ich aus Pleiten gelernt habe:
Es gibt 2 Möglichkeiten zu verhindern, dass gemeinsame Aktivitäten in Frust und Enttäuschung enden:
- Du vermeidest sie ganz
- Du wirst dir klar über deine Gründe für Aktivitäten
Da unsere Aktivitäten zwischen 5 Minuten und 1 Stunde dauern, bleiben immer noch ungefähr 12 Stunden, in denen Möglichkeit Nr. 1 wirksam ist.
Nr. 2 garantiert mir, dass unsere Spiele und Beschäftigungen allen Beteiligten auch wirklich Spaß machen. Keine Enttäuschungen, kein Streit, auch keine Grübeleien über die Zukunft oder das Wesen meines Kindes…
Ich erzähle dir, wie es bei uns einmal nicht gut lief:
Ich hatte eine ganz süße Vorlage gefunden, einen Nikolaus zu basteln. Vor meinem inneren Auge sah ich die Nikoläuse im Dutzend an unseren Fensterscheiben hängen, möglicherweise als Tischdeko … Alle sehen gleich aus und sind mindestens so schön wie die Vorlage.
Um es kurz zu machen: Es kam anders. Leider war Halloween schon vorbei, sonst hätten sie da ganz gut gepasst. Mama sah ihren Ruf als begnadete Freizeit Animatorin zerstört. Die Kinder waren auch nicht blöd und merkten, dass ich nicht happy war. Und so fanden sie ihrerseits die Nikolaus Bastelei blöd!
Ich habe 10 klare Gründe für Aktivitäten mit meinen Kindern
Was war passiert? Ich hatte mir das mit den 10 Gründen für Aktivitäten (es sind eigentlich 4 Hauptgründe und 6 Nebengründe, dazu später mehr) gar noch nie überlegt!
Meine 4 Hauptgründe erfährst du gleich hier. Die 6 Nebengründe liste ich dir am Ende auf. Weißt du schon, welches deine Gründe sind?
Mein erster Grund: Aktivitäten damit meine Kinder liebend gerne lernen!
Damit wir uns richtig verstehen: Ich meine nicht lesen, schreiben, rechnen lernen. Ich spreche von staunen, sich fragen, ausprobieren. Herausfinden, dass etwas nicht klappt. Lösungen finden, verwerfen, verbessern.
Und ich bin mir gar nicht so sicher, dass sie genau das in der Schule lernen werden!
Das wahre Zeichen von Intelligenz ist nicht Wissen, sondern Phantasie. Und was Einstein auch noch gesagt hat: Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.
Wir können Einsteins Zitate inzwischen auf T-Shirts, Kalender und Kaffeetassen drucken lassen. Wie wär’s, wenn wir sie auch leben würden?
Wenn ich mir also Kinder wünsche, die gerne lernen, denke ich nicht an angestrengtes Pauken, sondern an Phantasie, Spiel und Neugierde!
Mit meinen Aktivitäten will ich ihnen dafür kleine Anreize setzen und geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Ich versuche, diese Begeisterung fürs Lernen zu erhalten. Bis in die Schulzeit und darüber hinaus!
Mein zweiter Grund: Aktivitäten, damit sich meine Kinder bewegen. Oft. Lange.
Ich bin überzeugt, dass sich alle Kinder viel bewegen müssen!
Heute wissen wir nicht nur, dass Bewegung für die körperliche Gesundheit wichtig ist. Es gibt auch unzählige Studien, die belegen, dass Bewegung die Grundlage fürs Lernen bildet.
Bewegung ist die Grundlage fürs Lernen
Bewegung verhilft zu einem positiven Selbstkonzept. Die Kinder erfahren Selbstwirksamkeit und Kompetenz.
Wenn sich Kinder genug bewegen, dann fällt es ihnen auch leichter, mal still zu sitzen, wenn sie das dann müssen. Zum Beispiel am Tisch, im Bus, beim Frisör. Und ja, auch mal später in der Schule.
Mein dritter Grund: Aktivitäten sind auch Familienaktivitäten
Familienaktivitäten stärken den Zusammenhalt.
Bei Familienaktivitäten geht es um unsere gemeinsam verbrachte Zeit. Darum, dass ich mich ganz auf mein Kind einlassen kann, es akzeptiere, da wo es steht in seiner Entwicklung.
Familienaktivitäten helfen mir, die Mutter/der Vater zu sein, die ich sein möchte
Es geht um die guten Gefühle, die wir dabei haben, wenn wir gemeinsam im Tun versinken.
Ich wünsche mir das für meine Kinder.
Mein vierter Grund: Aktivitäten fördern Fähigkeiten
Wenn ich an Vorschulkinder denke, sehe ich immer auch spielende Katzenkinder vor mir. Das Spiel ist das Natürlichste, das Katzenkinder und Menschenkinder machen.
Im unbeschwerten Spiel üben sie alle Fähigkeiten, die sie später im „Ernstfall“ brauchen, ob das die Schule ist oder die Jagd.
Katzen trainieren im Spiel das Anschleichen, Jagen und Kämpfen. Menschenkinder üben viele körperliche und geistige Fähigkeiten, die sie im Leben und Lernen einsetzen werden:
einander zuhören
beobachten
Reihenfolgen einhalten
zusammenarbeiten
körperliches Geschick
Gleichgewicht
feinmotorische Fähigkeiten
Bewegungen initiieren und stoppen
warten können
Rücksicht nehmen
und viele mehr!
Menschenkinder müssen eine einladende Umgebung vorfinden, kleine Anreize, etwas Material und Spielkameraden. Es geht uns um genau das! Und, gut dass du fragst: Es ist keine verbissene Frühförderung, kein Ehrgeiz, kein Leistungszwang!
Lernen muss nicht schwierig sein. Lernen ist das, was jedes Kind jeden Tag seit seiner Geburt sowieso macht.
Meine 6 weiteren Gründe für Aktivitäten mit Kindern
Diese Gründe erleichtern mir den Alltag mit den Kindern; sie sind mir aber genauso wichtig! 😉
- Aktivitäten verkürzen und strukturieren unseren Tag
- Sie geben den Kindern Ideen, die sie auch mal selbständig anwenden
- Die Kinder werden vom Unsinn machen abgehalten: im ÖV, im Wartezimmer, auf Besuch …
- Die Kinder sind beschäftigt, während ich neben ihnen etwas anderes mache (kochen, Homeoffice, Haushalt)
- Sie motivieren sie für Spaziergänge, verkürzen Autofahrten und Wartezeiten
- Sie zeigen mir, was für geniale Kerlchen meine Kinder sind
Warum es beim Nikolaus basteln damals nicht gut lief? Meine 4 Hauptgründe wären alle erfüllt worden. Nebengründe 5, 6 und 10 ebenfalls.
Aber Mama hatte heimlich einen Grund mit hereingenommen: Es musste ein ästhetisches, vorzeigbares Werk her. Wenn ich mir damals schon klar gewesen wäre, welches meine 10 Gründe sind – und welche nicht – wär‘ mir das nicht passiert!
Es ist meine Passion, für dich Aktivitäten auszudenken und zu sammeln, die möglichst alle 10 Gründe berücksichtigen. So kann dein Kind spielend lernen!
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